Schnellere Verbindung mit DSI: Der Hochgeschwindigkeitszug Gautrain

Gauteng ist mit etwa 1,4% der Fläche Südafrikas die flächenmässig kleinste Provinz des Landes. In ihr leben jedoch beinahe 20% der gesamten Landesbevölkerung. Gleichzeitig ist die Region mit der Hauptstadt Johannesburg auch das finanzielle und wirtschaftliche Zentrum Südafrikas.

Die hohe Bevölkerungsdichte der Provinz macht sich insbesondere auf den Strassen zwischen Tshwane und Johannesburg bemerkbar. Die derzeitigen öffentlichen Verkehrssysteme sind hauptsächlich vom Strassennetz abhängig und belasten die Strassen noch zusätzlich zu den ca. 30.000 Autos, die den Verkehrskorridor zwischen Tshwane und Johannesburg an jedem Wochentag nutzen.

Die hohe Verkehrsbelastung war einer der massgebenden Gründe dafür, dass in derProvinz der Bau des Hochgeschwindigkeitszugnetzes Gautrain beschlossen wurde. Das neue Transportsystem soll ausserdem die Infrastruktur der Region verbessern und so wirtschaftliche Vorteile bringen. Zudem wird es die Touristen befördern, die zur Fussballweltmeisterschaft 2010 erwartet werden. Das insgesamt 80 km lange Streckennetz besteht aus zwei Linien, von denen die erstere eine bessere Verkehrsanbindung zwischen den Städten Johannesburg und Tshwane (Pretoria) ermöglichen soll. Die zweite Linie wird den Flughafen OR Tambo International mit Sandton, einem nördlichen Stadtteil von Johannesburg, verbinden.

Insgesamt 13 km der Zugstrecke verlaufen unterirdisch. Der Auftragnehmer kannte die Spezialprodukte der DSI bereits von mehreren Projekten und beauftragte die Firma deshalb auch in diesem Fall mit der Lieferung von Tunnelausbauprodukten. An drei von insgesamt 10 geplanten Haltestellen sind DSI Südafrika und DSI Österreich beteiligt: Rosebank-, Sandton- und Marlboro-Station. Hier wird zum ersten Mal in Südafrika das neue ALWAG-Rohrschirmsystem Typ AT-114 der Firma DSI Österreich eingesetzt. Die Firma DSI Österreich lieferte über 5.000 lfm des AT-114 Rohrschirmsystems für den Tunnelvortrieb und überwachte auch den fachgerechten Einbau vor Ort. Das AT-114 Rohrschirmsystem ist eines der modernsten Systeme, die derzeit auf dem Markt sind. Das Selbstbohrsystem ermöglicht den zeitsparenden Vortrieb insbesondere bei schwierigen Baugrundverhältnissen und kann unter Einsatz von herkömmlichen Bohrgeräten installiert werden.

DSI Südafrika schloss mit dem Bombela-Konsortium einen Liefervertrag über 21 Millionen Rand (rund 1,8 Millionen Euro) ab. Über 30 Monate hinweg liefert DSI Südafrika 70.000 doppelt korrosionsgeschützte (DCP) Felsbolzen für das Gautrain-Projekt. Bisher wurden bereits 18.000 Fels bolzen geliefert. Die Felsbolzen-Technik wird zum ersten Mal überhaupt in Südafrika eingesetzt. Der spezielle Ankertyp ist auf Grund seines doppelten Korrosionsschutzes ideal für komplexe Bauvorhaben und aggressive Umgebungen, in denen Grundwasser im Fels vorherrscht.

Insbesondere auf der 13 km langen Strecke, die unterirdisch verlaufen wird, herrschen sehr unterschiedliche geologische Bedingungen. An vielen Stellen verursachen hierbei Sandsteinvorkommen instabile Bodenbedingungen. Zudem sind die Bodenbedingungen an der Rosebank-Haltestelle sehr sandig, bei einem gleichzeitig hohen Grundwasserspiegel. Die doppelt korrosionsgeschützten Felsbolzen sind für den Einsatz in unterschiedlichen geologischen Bedingungen prädestiniert. Die Ankerlängen der Felsbolzen variierten auf Grund der verschiedenen Geologie zwischen 2 und 10 Metern.

DSI Südafrika produzierte und lieferte die Felsbolzen jeweils „just in time“ in den benötigten Längen auf die Baustelle.

Auftraggeber
Provinz Gauteng, Südafrika
Generalunternehmer
Bombela-Konsortium, bestehend aus Bouygues Travaux Publics, Frankreich; Bombardier, Montreal, Kanada; Murray & Roberts, Bedfordview, Südafrika; Strategic Partners Group, Sandton, Südafrika

DSI-Einheiten
DSI Pty. Ltd., Gauteng, Südafrika; DSI Österreich, Pasching/Linz, Österreich
DSI-Leistungen
Lieferung des Hüllrohrsystems AT-114 und Lieferung von 70.000 Stück doppelt korrosionsgeschützten Felsbolzen; Überwachung des Einbaus vor Ort
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