Kroatien modernisiert Učka-Tunnel und das Autobahnnetz Istrien Y
Bei einem Verkehrssicherheitstest landeten der Tunnel Učka auf dem letzten Platz, weshalb Kroatien jetzt sowohl den Tunnel als auch die Autobahn Istrien Y modernisiert. DSI Underground lieferte Ankersysteme und Ausrüstung zur Unterstützung des Vortriebs.
Der ca. 200 km von Zagreb entfernte Učka-Tunnel wurde 1981 in 495 m Höhe für den Verkehr freigegeben. Seitdem verbindet er Istrien mit Rijeka und den europäischen Transportwegen. Mit rund 5 km ist er der drittlängste Tunnel in Kroatien. Als Teil der Autobahn A8 von Rovinj nach Rijeka, auch bekannt als Autobahnnetze Istrien Y, wird der Učka-Tunnel von der öffentlich-privaten Partnerschaft BINA Istra verwaltet – einem Joint Venture im Besitz der französischen Bouygues-Gruppe und der staatlichen Autobahnbetreiber Hrvatske Autoceste und Istarska Autocesta.
Bei einem Sicherheitstest 23 Jahre nach Inbetriebnahme, wurde der Tunnel als hochriskant eingestuft, da nur eine Röhre für den Verkehr in beide Richtungen genutzt wird. Um die Sicherheit insgesamt zu erhöhen, das kroatische Autobahnnetz zu vereinheitlichen und sich an den zunehmenden Verkehr von und nach Europa anzupassen, beschloss die kroatische Regierung den Bau einer zweiten Röhre im Učka-Tunnel. Der Auftrag im Wert von 200 Millionen Euro wurde an das Unternehmen BINA Istra vergeben, das den Konzessionsvertrag innehat.
Im Dezember 2020 begann BINA Istra mit dem Vortrieb. Der Namensgeber des Tunnels, das Gebirge Učka, erhebt sich an der Ostseite der Halbinsel Istrien im Nordwesten Kroatiens. Učka ist ein Kalksteinmassiv mit großen Karstflächen und bedarf einer zuverlässigen Sicherung.
Dafür lieferte DSI mehrere Produkte. DSI’s selbstbohrende Hohlstabanker können in einem einzigen Schritt gebohrt, installiert und verpresst werden, ideal für den Tunnelbau in weichem Gestein. Zusätzlich lieferte DSI den OMEGA-BOLT®, geeignet für instabile Bohrlöcher in schwierigem Untergrund, der einen sicheren und schnellen Einbau gewährleistet. Abgerundet wurde die Lieferung durch die leicht zu bedienende Injektionsmischpumpe DSI MAI®, die für besonders schwierige Bedingungen entwickelt wurde.
Das Autobahnprojekt Istria Y umfasst den Bau eines 270 m langen Viadukts, die Erweiterung der 8 km langen Autobahn zwischen Vranja und Kvarner auf vier Fahrspuren, ein Autobahnkreuz bei Vranja und drei Mautstellen. Die Bauzeit ist auf 42 Monate angesetzt, mit der geschätzten Dauer der Teilabschnitte von ebenfalls 42 Monaten wird das 145 km lange Autobahnnetz Istrien Y voraussichtlich Ende 2024 fertiggestellt sein.
Im Oktober 2020 verlängerte die kroatische Regierung den Konzessionsvertrag für die Autobahn Istrien Y mit BINA Istra um fünf Jahre bis 2039. Danach wird die Autobahn wieder in das Eigentum der Regierung übergehen.