Effiziente Verbindung von München nach Garmisch-Partenkirchen: der neue Tunnel Oberau

Im Dezember 2017 erfolgte der Durchbruch am Tunnel Oberau bei Garmisch-Partenkirchen. Der 2,8 [km] lange Tunnel ist Bestandteil der 4,2 [km] langen, vierspurigen Ortsumfahrung für Oberau, die einen Engpass auf der B2, einer der zentralen Nord-Süd-Achsen durch Bayern, beseitigen wird.

Der zweiröhrige Tunnel wurde zu 80% mittels Sprengvortrieb im Hartgestein – Dolomit und Kalkstein – und zu 20% im Baggervortrieb im Lockergestein der Gießenbachtalquerung vorgetrieben. Die Temporäre Sicherung des Ausbruchquerschnittes erfolgte gemäß der Neuen Österreichischen Tunnelbauweise (NÖT) mit Ankern, Spießen, Ausbaubögen, Betonstahlmatten und Spritzbeton.

Dabei wurde im ersten Teilabschnitt die Kalotte ausgebrochen und im Anschluss daran die Strosse und die Sohle. Die mittlere Vortriebsgeschwindigkeit betrug ca. 10 [m] pro Tag im Hartgestein und bis zu 2 [m] im Lockergestein.

In der setzungsempfindlichen Lockergesteinsstrecke im Gießenbachtal, in der Gebäude bei einer Überdeckung von weniger als 10 [m] unterquert werden mussten, gestaltete sich der Tunnelausbau besonders anspruchsvoll. Zur Kompensierung der zu erwartenden Setzungen an der Oberfläche kamen vortriebsbegleitende Hebungsinjektionen bei den zu unterfahrenden Gebäuden zur Anwendung. Der Ausbruch erfolgte als konventioneller NÖT-Kalottenvortrieb mit von der ARGE Tunnel Oberau alternativ vorgeschlagenen vorauseilenden AT – TUBESPILETM Spießen in Längen von 6 [m].

AT – TUBESPILETM -Rohrspieße eignen sich hervorragend als vorauseilende Sicherung im konventionellen Tunnelbau. Durch den Einsatz der Rohrspieße werden lokale Instabilitäten im Arbeitsbereich gesichert und Auflockerungen beim Einbau verhindert.

Der AT – TUBESPILETM wird mit konventionellen Bohrlafetten in einem Stück drehend-schlagend eingebaut. Das innenliegende Bohrgestänge überträgt dabei die Bohrenergie auf die Bohrkrone, die in den Ausführungen Stiftbohrkrone mit Hartmetalleinsätzen und als gehärtete Bogenbohrkrone verfügbar ist. Der Rohrspieß wird durch einen Adapter direkt hinter der Bohrkrone nachgeschoben.

Die beiden Tunnelröhren wurden unterhalb des Gießenbachtals mit diesem Vortriebsverfahren erfolgreich aufgefahren.

Auftraggeber
Autobahndirektion Südbayern, Deutschland
Bauausführung Tunnelbau

ARGE Tunnel Oberau, bestehend aus Marti GmbH Deutschland und
Marti Tunnelbau AG, Schweiz


Einheit
DSI Underground Austria GmbH, Österreich
DSI Underground-Leistungen
Produktion, Lieferung
DSI Underground-Produkte
AT – TUBESPILETM -Rohrspieße, L = 6 [m]
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