Innovatives Stützmittelkonzept für Grand Paris: Linie 15 – Baulos T2C
Das Megaprojekt Grand Paris Express, das zukünftig den direkten Personenverkehr zwischen den Vorstädten von Paris ermöglichen wird, setzt sich aus vier neuen U-Bahn-Linien zusammen. Eine davon ist die Ringlinie Nr. 15, im Bereich von Noisy-Champs und Champigny. Nach der Fertigstellung wird dieses Tunnelbauwerk mit einer Gesamtlänge von 75 [km] und 36 Stationen einer der längsten unterirdischen Verkehrstunnel der Welt sein.
Das Baulos T2C im Südosten von Paris mit einer Länge von ungefähr 7 [km] ist ein Kernstück der neuen Linie 15, das die Verbindung zwischen Noisy und Champs herstellt. Im Zuge der Bauarbeiten werden ein 4,7 [km] langer zweiröhriger Tunnel zwischen Noisy-Champs und Champigny und ein 2,2 [km] langer Umfahrungstunnel mit einer Wartungsstation, ein weitreichendes Kreuzungsbauwerk sowie dazugehörige Versorgungsschächte hergestellt. Der zweiröhrige Tunnel wird mittels einer EPB-Schildmaschine, alle anderen untertägigen Bauwerke konventionell aufgefahren. Das gesamte Baulos befindet sich in einer dicht besiedelten Region.
Schwierige Baugrundverhältnisse, begrenzte Platzverhältnisse im Bereich der Baustelle sowie überaus strenge Anforderungen an Setzungslimitierungen im innerstädtischen Bereich waren die Haupttreiber für die Auswahl der bei diesem Bauvorhaben eingesetzten Stützmittel. Aus diesem Grund erfolgte bereits in der Frühphase des Projekts eine enge Abstimmung zwischen DSI Underground und dem französischen Bohrgerätehersteller Robodrill, um dem Kunden ein abgestimmtes Lösungspaket für den mechanisierten Einbau der vorgesehenen Stützmittel zur Verfügung zu stellen.
Die Anwendung der AT – Rohrschirmautomatisation mit Pressverbindung ermöglichte eine Optimierung der Ausbruchsgeometrie (Sägezahnprofil) und eine deutliche Verringerung des Mehrausbruchs. Neben der Gewährleistung der höchstmöglichen Arbeitssicherheit sind die im Zuge des Einbaus erforderlichen manuellen Arbeitsschritte auf ein Minimum reduziert worden. Aufgrund des Zusammenspiels komplexer Baugrundverhältnisse und großer Ausbruchsquerschnitte im Bereich des Kreuzungsbauwerks wurden spezielle Schwerlast-Kalottenfußpfähle im Sohlbereich eingebaut. Der Einbau erfolgte mit einem eigens für dieses Projekt entwickeltem Hohlstab-Manipulator auf einem raupengeführten Bohrgerät.
Die verbesserte Tragfähigkeit des AT – 139 Rohrschirmsystems mit der einzigartigen Pressverbindung für Rohrschirmrohre hat darüber hinaus zur Einsparung von Material und somit ressourcengerechtem Bauen beigetragen. Im Zuge der Ausführung der Rohrschirmbohrarbeiteten konnte im Vergleich zu konventionellen Schraubsystemen eine deutliche Reduktion der Zykluszeiten erzielt werden, die Mannschaft vor Ort war von der einfachen und unkomplizierten Handhabung des Presssystems begeistert.
DSI Underground hat den Einbau der Stützmittel für mehrere Wochen durch ein Team von erfahrenen Anwendungstechnikern begleitet. Die Vortriebsarbeiten am Baulos T2C begannen im Jahr 2016 und wurden im Jahr 2020 erfolgreich abgeschlossen. DSI Underground ist darauf stolz, einen Beitrag zur sicheren und effizienten Fertigstellung des Projekts geleistet zu haben.