

Einsatz von DSI-Systemen auf der größten Tunnelbaustelle der Welt
Bau einer neuen Eisenbahn-Hochgeschwindigkeitsstrecke von Bologna nach Florenz, Italien
Die Hochgeschwindigkeitsstrecke von Bologna nach Florenz, Italien, durchquert die Apenninen, einen bis zu 2.910 m hohen Gebirgszug. Das Projekt ist nach Größe, Komplexität sowie dem Einsatz finanzieller Ressourcen und menschlicher Arbeitskraft weltweit einzigartig. Im Jahre 2006 soll die neue Hochgeschwindigkeitsstrecke Bologna – Florenz in Betrieb genommen werden. Die Fahrzeit zwischen Florenz und Bologna beträgt dann nur noch 30 Minuten.
Nachfolgend einige Zahlen zur Darstellung der Dimensionen dieses Projektes:
- 78 km Tunnelstrecke, unterteilt in 9 Haupttunnel von 600 m bis 18.000 m Länge
- 13 Zugangsstollen mit einer Gesamtlänge von 9 km
- 10 km langer Rettungsstollen parallel zum Vaglia Tunnel
- schwierige Bodenbedingungen, bedingt durch die Orogenese der Apenninen
- Investitionsvolumen 2,5 Milliarden Euro.
Entwurf und Ausführung des Projektes erfolgen nach neuestem Stand der Technik. Für die Tunnelprojekte wurde anstatt nach NÖT (Neue Österreichische Tunnelbauweise) nach ADECO-RS (Analyse der kontrollierten Verformung in Fels und Boden) verfahren. Um eine hohe Qualität in der Bauausführung zu gewährleisten, wurden weitgehend DSI-Systeme eingesetzt. Hierbei kamen DSI-Stabanker zur Sicherung der Eingangsschlitzwände und Stabilisierung der Gewölbe in Haupttunnel und Zugangsstollen sowie zur Felssicherung der Baugrube S. Pellegrino (26 x 728 m) zum Einsatz.
Es wurden temporäre DSI-Stabanker Ø 26,5 St 835/1030 und Ø 36 St 1080/1230 mit Längen von 10 bis 20 m sowie temporäre DSI-Litzenanker mit 3 bis 9 Litzen 0,6" mit Längen von 20 bis 30 m eingebaut. Die Arbeiten auf den verschiedenen Baustellen laufen seit über 4 Jahren und sind mittlerweile planmäßig zu über 70% fertiggestellt. Die wesentlichen Bauarbeiten werden im Jahre 2003 abgeschlossen sein. 2006 soll die Strecke in Betrieb genommen werden.