Der Brenner Basistunnel: ALWAG-Systeme für den zweitlängsten Eisenbahntunnel der Welt
Der Brenner Basistunnel (BBT) ist ein Gemeinschaftsprojekt von Italien und Österreich entlang der Achse München-Verona. Der geplante, 55 km lange Eisenbahntunnel wird nach dem Gotthard-Basistunnel der zweitlängste Eisenbahntunnel weltweit sein.
Die derzeitige Brennerbahn hat neben engen Kurvenradien auch eine Steigung von bis zu 31 Promille, was die Höchstgeschwindigkeit der Züge auf 180 km/h begrenzt. Um die Brenner Straße durch eine Verlagerung des Gütertransports von der Straße auf die Schiene künftig zu entlasten, ist der BBT als Flachtunnel mit einer maximalen Steigung von sechs Promille konzipiert. Züge sollen zukünftig den Tunnel mit einer Höchstgeschwindigkeit von bis zu 250 km/h passieren. Außerdem kann hierdurch zukünftig die Kapazität des Güterverkehrs über den Brenner verdreifacht werden. Der BBT wird über zwei eingleisige Röhren mit je 8,1 m Breite verfügen, die 70 m voneinander entfernt sind. Zwischen den beiden Röhren wird derzeit der Erkundungstunnel Innsbruck-Ahrental aufgefahren, der wichtige Erkenntnisse über die geologischen und hydrogeologischen Bedingungen vor Ort liefern wird. Während des Baus der eigentlichen Tunnelröhren soll der Erkundungsstollen außerdem für den Abtransport des Abraums genutzt werden. Nach Fertigstellung des BBT wird der Erkundungsstollen der Entwässerung dienen. Der Erkundungsstollen hat einen Durchmesser von 5 bis 6 m, einen Querschnitt von 26 m² und verläuft 12 m unterhalb der beiden geplanten Hauptröhren. Der Tunnel entsteht im Sprengvortrieb mit vier bis fünf Sprengungen pro Tag. DSI Österreich lieferte bisher für den Erkundungsstollen ca. 30.000 m Gitterträger, ca. 150.000 lfm OMEGA-BOLT® Reibrohrexpansionsanker, DSI-Hohlstabanker und SN-Anker. Zudem wurden ca. 45.000 m Selbstbohrspieße in Längen von 3, 4 und 8 m eingesetzt. Das Bauprojekt beinhaltet außerdem mehrere Fensterstollen, die den BBT in vier Abschnitte unterteilen und einen Zugang von außen für Wartungsarbeiten sowie für eventuelle Evakuationen ermöglichen. DSI Österreich lieferte für den ersten dieser Stollen, den Fensterstollen Ampass, bisher ca. 9.800 m Gitterträger, ca. 30.000 lfm DSI-Hohlstabanker und SN-Anker sowie ca. 45.000 m Selbstbohrspieße in Längen von 3, 4 und 8 m.